Cystinsteine oder wenn der Hund an Cystinurie erkrankt

An Pfingsten vor einem Jahr konnte Schocko über Nacht keinen Urin mehr absetzten, auf den Röntgenbild waren Steine zu erkennen und einer von dieses blockierte die Harnröhre. Er wurde sofort Notoperiert. Er hatte zuvor keine Symptome oder irgendein Anzeichen, dass bei ihm etwas nicht stimmt. Die Untersuchung der Steine zeigte es sind Cystinsteine.

Aber was sind den Cystinsteine? 

Die Cystinsteine entstehen bei einem Hund durch die Cystinurie. Cystinurie ist eine Stoffwechselerkrankung bei dem Cystein vermehrt über den Urin ausgestoßen wird. Normalerweise wird das Cystein rückresorbiert , es wird über die Nierenkanälchen wieder ins Blut aufgenommen. Bei der Cystinurie funktioniert dieser Weg nicht mehr, somit hat man eine Ausscheidung über den Urin. 

Da Cystin sehr schwer wasserlöslich ist im Urin, bilden sich hier zuerst Kristalle, dann Grieß welcher dann zu Steinen wird. Sollten sich Steine gebildet haben, ist eine OP fast nicht mehr zu umgehen. 

Bei der Cystinurie gibt es zwei Arten:

  1. Typ 1: Der Hund erkrankt im jungendlichen Alter und es bilden sich hier Steine. Hier sind vor allem diverse  Rassen wie Neufundländer, Deutscher Pinscher, etc. betroffen. (autosomal rezessiv Vererbung) 
  1. Typ 2: Hier ist der Hund schon älter. Die Steine können erst mit 5 Jahren auftreten oder auch erst mit 11 Jahren (wie es bei uns war). Aber auch ein früheres auftreten, nach der Jugendzeit des Hundes, ist möglich. (Hier ist der Erbgang nicht bekannt) 

Wie geht es jetzt weiter?

Das wichtigste ist, dass man den Hund regelmäßig auf Kristalle untersuchen lässt. Hier ist der Ultraschall und ein Urintest sinnvoll. Wie oft diese Tests gemacht werden sollten, wird am besten mit dem behandelten Tierarzt besprochen. Weiter sollte man den COLA Test in Auftrag geben. Hier wird die Konzentration der Aminosäuren (Cystin, Ornithin, Lysin und Arginin) im Urin analysierst.  Ebenso ist es sinnvoll regelmäßig Blutwerte anfertigen zu lassen um zu schauen wie der Zustand der Nieren ist.

Zuhause kann man die Urin Teststreifen zum Testen nutzen. Dies ist nur ein Zusatz zu den ganzen Tests beim Tierarzt. Hier sollte am Anfang 2-3 mal täglich getestet werden. Im Anschluss reicht es aus, wenn man 2-3 mal die Woche 2-3 mal am Tag testet. Hier sollte ebenfalls mit dem Tierarzt besprochen werden mit welchem man testen, welche Parameter hier wichtig sind und wie weit diese Schwanken dürfen. Bei Rüden empfiehlt es sich diese zu kastrieren, da die Kastration die Werte des Urins verbessern können.

Ein weiterer Wichtiger Punkt ist die Ernährung. Hier sollte darauf geachtet werden das die Cystin Zufuhrt vermindert wird. Die gelingt zum einen durch das reduzieren von Protein, Erhöhung vom Fettanteil aber auch durch die Auswahl Cystinarmer Fleischsorten. Ebenso ist es wichtig, dass eine extra Portion Wasser gegeben wird – zum Beispiel mit ins Futter rein- damit die Blase „durchgespült“ wird- und somit die Kristalle besser ausgeschieden werden können.

Wie eine solcher Ernährung aussieht ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Hier sollte eine Ernährungsberatung mit involviert werden, um den Ernährungsplan optimal anzupassen. Jeder Hund reagiert anders, so hat Schocko einen Plan mit dem er aktuell frei von Kristallen ist. Aber dies kann sich jeder Zeit ändern und ich muss hier wieder anpassen.

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